28. Juli 2014

Ein Ring sie zu knechten, RAR 2014

Ups, was ist das?  Es ist Rad am Ring und es ist Juli.
Nach dem Wetterdesaster vom letzten Jahr hofft der Veranstalter, dass es im Juli schöner ist.
Wir wissen, das Wetter am Ring macht was es will und darum wollen wir uns auch dieses Jahr wieder knechten lassen,
darum bilden wir zuerst mal einen Muschikreis.
Acht Räder den Recken hoch im Licht,
24 Stunden den Kämpfern auf Wegen aus Asphalt,
Den Sterblichen, ewig der Erschöpfung verfallen, 10 Runden,
Ein Wochenende den Siegern zum siegen,
Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu fordern,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden,
Im Lande Eifel, wo sonst nur die Motoren dröhnen
Natürlich sind auch andere Vennbiker wieder da um sich knechten zu lassen, ist ja Tradition.
Phil und Micha unsere schnellen Jungspunde sind bereit die Zweierteams aufzumischen. Los Reiter der Eifel, Eide habt ihr geschworen! Nun erfüllt sie für euch und Vennbike. Ich bin natürlich wieder mit meinen Muschis vom PST Racing Team unterwegs.
Und ihr wisst ja noch, wir waren da letztes Jahr im Unwetter, wir sind geblieben und gefahren,
denn es war Heldenwetter.
Und so wurden wir zweiter der Altersklasse mit unserem Achter und zehnter gesamt,
denn......

Vor langer Zeit schworen die Muschis von PST dem letzten Sponsor einen Eid,
ihn stolz zu machen, im Rennen der Rennen.
Und als die Zeit kam und die Eifel im Regen in höchster Not war,
flohen die anderen und verbargen sich an dunklen Orten in der Niederung.
Aber PST stand bereit, den Eid zu erfüllen.

Also gleicher Ort und gleiche Stelle und wir sind bereit zu Heldentaten.
Der Ring hat für uns ja auch schon lange Happening-Charakter,
und so wird gepackt, alles was in der Sprinter reingeht,
Wohnwagen dran und die Firma Planer findet dieses Wochenende am Ring statt.
Es wird wieder schlimmer zugehen als in einem Taubenschlag, Familie, Kollegen, Freunde, da muss man gewappnet sein.

Aber bevor hier irgendein Rad bewegt wird muss geschraubt werden.
Es gibt hier Muschis die mit abgefahrenen Bremsen und Antrieben zum Ring kommen,
um die Gelegenheit zu nutzen Harald und mich zu beschäftigen.
Also ist hier wieder ein Technik-Workshop angesagt.

Aber eigentlich wollen wir eins, fahren, Spaß, und ein Podium.
Nach der Helene-Fischerisierung der aufgehenden Sonne fiebern alle dem Start entgegen.
Samstag 13.20 Uhr beginnt die Reise der 8 Gefährten mit mir als Startfahrer.
Um 13.03Uhr fällt mir auf, dass ich den Haltebolzen meiner Bremsbeläge entweder einzuschrauben vergessen oder verloren habe,
Allllllllarm, Aufruhr, Panik, Ersatz muss her.
Aber bei uns hat ja jedes Rad eine Bremse und Ersatz kommt prompt.

Pinkelpause auf den Schreck, so jetzt aber.

Natürlich erste Reihe und natürlich ab in die Spitzengruppe.
Und Alder ich führe, der Ring vor mir leer, ich führe, das hatte ich noch nie, ich führe!
Ist ja klar, die Jungs nicht doof, lassen die Muschi im Wind fahren, und hängen sich an meinen Arsch.
Scheiß drauf, ich führe, ich geniesse, ich führe, und gebe Fullllllgazzzzzzz, ich führe!
Im Anstieg zur Kurve Start-Ziel kann ich die Spitzengruppe noch halten, danach fliegt das Feld auseinander.
Aber es läuft und so übergebe ich mit einer guten Zeit. Niemand stellt sich zwischen die Muschi und seine Beute!

Wir etablieren uns recht schnell mit guten Rundenzeiten unter den besten 6 Teams.
Kein Wunder, unsere Frauen kriegen ja auch keine Zuwendung mehr, wir sitzen ja nur noch auf den Rädern und trainieren.
Ich frage mich ja manchmal ob die Mädels jetzt glücklicher sind, hmmmmmm.
Ausserdem haben wir dieses Jahr runde 8kg weniger Rad mit zum Ring gebracht, Carbon statt Kondition, für die die ab und an doch noch ihre Frauen sehen. Reitet, Reitet nun Reiter zur Erfüllung eures Traums und zum Ende der Welt.
Ziemlich schnell kristallisiert sich heraus das Platz 3 die Herausforderung des Tages ist.
Kurzzeitig können wir auch auf Platz 4 vorrücken, um nach einem Wimpernschlag Ekstase wieder auf Platz 6 zurück zu fallen.
Vorne treiben 2 Teams allein ihr Unwesen. Der Rapiro den man nicht hört, ist schlimmer als der Stern Stuttgart den man fürchtet.
Wir warten auf die Nacht und ich warte auf den Regen, wir wollen angreifen und hoffen auf die Schwäche des Gegners.
So gehen wir mit unserem bewährten 4x4 System in die Nacht.
4 Fahrer, 4Stunden, danach Wechsel und schlafen. Vorwärts und fürchtet Dunkelheit.
Auf ihr Reiter von PST.
Kette wird zerschellen, Felge zersplittern,
ein Kampftag, ein Schweißtag ehe die Sonne steigt.
4Uhr mein Tag beginnt, und es regnet nicht.
Unsere Konkurrenz hat auch nicht geschlafen, hat sich keine Blöße gegeben und keine Schwäche gezeigt.
Nach hinten 2 Runden Vorsprung heißt, jetzt nochmal angreifen und versuchen das Mögliche möglich zu machen.
Guten Morgen Phil, die 2 Vennbike-Reiter arbeiten am Sieg in der 2er Teamwertung.
Ich krieg dich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Aus Zweifel und Finsternis kam ich, radelnd,
mit rosa Helm in der Morgensonne,
ich radel bis Hoffnung und Herz zerbrechen,
Auf nun! Dies ist kein Tag für Verdruss!
Aber die Nacht fordet auch ihre Opfer:
Nachbar rechts 4 Schneidezähne weg, Nachbar links Schlüsselbeinbruch.
Da will ich ja nicht blöd da stehen und wickel mich mal unkonzentriert im Wäldchen um einen Baum.
So jetzt fühle ich mich direkt besser und bin auch nicht mehr neidisch auf die Gruppe die sich kollektiv an der Einfahrt MTB-Strecke über die Curbs in den Dreck wirft.
Dieser Tag gehört nicht einem Mann allein, sondern uns allen.
Lasst uns zusammen dieses Rennen fahren und leiden,
damit wir uns den Erfolg teilen können in Zeiten der Ruhe.
Als der letzte Nebel sich verzogen hat, ist klar:

Wir sind und bleiben 6ter der Gesamtwertung und 2ter der Altersklasse.
Wir müssen nur noch das Ergebnis verwalten und uns kein Unglück mehr einhandeln.
Die letzte Runde wird somit unsere Genießerrunde, wir fahren einmal gemeinsam die Runde.
Und ja das Ziel ist nah und wir haben es wieder geschafft, PODIUM

Das ist wie in allen großen Rennen, Freunde.
In denen, die wirklich wichtig waren.
Voller Dunkelheit, Schweiß und Gefahren waren sie,
manchmal wollte man das Rennende gar nicht mehr erleben.
Wie können solche Rennen gut ausgehen?
Wie könnte die Welt wieder so wie vorher werden, wenn so viel Schweiß geflossen ist?
Aber letzten Endes geht auch das vorüber, dieses Rennen, oder ein anderes...
Ein neuer Tag wird kommen und wenn die Sonne scheint,
wird unser Einsatz irgendwann belohnt sein.
Das sind die Rennen, die einem im Gedächtnis bleiben, die die alles gefordert haben,
Aber ich glaube, meine Freunde, ich versteh jetzt, ich weiß jetzt,
die Muschis in diesen Geschichten hatten stets die Gelegenheit die Beine hoch zu nehmen.
Nur taten sie es nicht.
Sie fuhren weiter, weil sie an den Erfolg glaubten.
So wie die zwei hier.
Unsere Vennbiker, unsere Freunde, Micha und Phil,
2ter Platz 2er Team Wertung gesamt
1ter Platz 2er Team Wertung AK
Mein Dank gilt allen Beteiligten die für den Erfolg im Rennen, am Rennen und zum Rennen,
den Fahrern, Marco, Frank, Marcus, Harald, Günter, Rafael und Markus,
unserem Fotographen Holger,
meinem Betreuer Marius,
dem Catering, Nicole, Nicoline und Anja.
Besonderen Dank gilt unserem Hauptsponsor, der Firma Planer Systemtechnik
Schönen Tag noch und Prost, eure Muschi

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen