1. Oktober 2014

Lost in Glessen, auf der Suche nach Eskalation.

Wie aus dem nichts erscheint vor ein paar Wochen ein neues Rennen im Netz, das BM500.
Da sich ja niemand unter dem Namen was vorstellen kann, wird man ja neugierig und schaut nach.
Ein Schelm ist, wer denkt das dies Absicht wäre.





Bei näherer Betrachtung ist es auch nicht so der Knaller, bis auf das das dieses Rennen direkt vor der Hautüre des PST Racing Teams stattfindet.
Die 42km mit 500hm sind technisch belanglos, eine ausgewiesene Ballerrunde.
Ja dann muss man da hin, nach Glessen zur Glessener Höhe, Fischbachhöhe, Sonnenhang und der steilen Wand.
Das macht ja schon was her, so in Schlagworten.
Das man natürlich in Bergheim es schwer hat ein MTB Rennen auszutragen, zwischen Tagebau und Abraumhalden, ist wohl auch eine einfach zu verstehende Tatsache.



Laut dem Veranstalter, geht es hier aber auch um mehr.
Dieses Rennen soll für den MTB Sport auf der Glessener Höhe werben und die Fronten zwischen Wanderern, Joggern, Reitern und MTB-Fahrern auflockern, zur Verständigung beitragen.

Naja, das ist ja mal eine tolle Idee.
Ich sehe schon eine Horde Bekloppter, mit dem Messer zwischen den Zähnen fahrender Selbstdarsteller, auf einer nicht abgesperrten Strecke, auf Wanderer und Jogger Rücksicht nehmender Laktatsammler, vor meinem geistigen Auge.



Zum Glück ist das PST Team da anders.
Wir treten hier mit 5 Fahrern an und wir sind multilingual.
In unserer Truppe wird neben englisch und französisch auch noch niederländisch, polnisch und Platt gesprochen.
Das verschafft uns den Vorteil im Rennen jederzeit das Messer aus dem Mund zu nehmen und auf einen nicht MTB Rennen fahrenden Menschen, ob Wanderer oder Jogger einzugehen, egal aus welchem kulturellen Dunstkreis dieser grade kommen möge.
Unser Marcus kann sogar in Pferd, seine Frau ist Pferdeflüsterin und er hat gut aufgepasst.
Wir anderen essen den Sauerbraten lieber, aber naja, man kann halt nicht alles haben.



Und wenn wir schon hier mit 6 Teamfahrern auflaufen, wollen wir auch die Teamwertung gewinnen.
Da die Konkurrenz ja heute in Büchel fährt, wäre es an der Zeit diesen Vorteil hier schamlos auszunutzen, voraus gesetzt nicht noch jemand anders hat diese teuflisch hinterlistige Idee gehabt.
So Heimrennen haben ja Happening Charakter und damit wird auch zur lautstarken Unterstützung Kind und Kegel auf die Glessener Höhe gezerrt, wenn schon, denn schon.
Also Freunde es ist Zeit zum eskalieren, kreuzt die Schwerter Eskalatoren es kann nur ein Ziel geben und das heißt SIEG.




Schön das Zuschauer an die Strecke gefunden haben um den Eskalatoren beim ihren Eskalationen zuzuschauen.
Schön ist auch das uns die erste Startreihe gehört.
Ein Start, ein Antritt, Zeit zum eskalieren, Fulllllllllllgazzzzzzzz.
Fünf Fahrer, dreimal PST, dann das große Loch, gogogogogo.
Der Anstieg zur Glessener Höhe, ein Eingeborener springt weg, Rafael hinterher, ein Loch, ich auf drei im Doppel, dann Marco, dann nichts mehr.
Oben angekommen geballere auf der Kuppe, beginn des Schilderwahns, da die Rennstrecke mehrfach kreuzt.








An einer unübersichlichen Kreuzung wartet Rafael um uns zu lotsen, ein Fehler.
Der ortskundige Eingeborene ist weg, das Schicksal nimmt seinen Lauf und wir folgenden.
4 Fahrer spielen Lost in Glessen und sammeln auf den Irrwegen viele weitere Fahrer ein, Chaos total.
Scheiß drauf, Rafael und ich sind auf Eskalation programmiert, wir gehen Vollgas mal ein bisschen Rennstrecke suchen.
Die ist weg, egal bäm, bäm, bäm, Fullgazzzzzzzz, wir sehen Wanderer, Jogger, Reiter, mehrfach die selben im Vollgasmodus an uns vorbeiziehen.
Wir schaffen es die Glessener Höhe dreimal rauf und runterzufahren ohne die nicht abgesperrte oder die nicht vorhandenen Streckenposten und Schilder zu finden, super.
Nach 24km Eskalation landen Rafael und ich im Ziel, aber nicht im Ziel.
Kurz darauf treffen noch drei andere aus der anderen Richtung unter dem Zielbogen ein.
24km mit einem 28ziger Schnitt "Lost in Gelssen", da ist er der Veranstalter, das Opfer meiner Hormone, Eskalation, wat ist dat für'n Strunx, ich leide an Schilderwahn, alles für'n Arsch.

Schützt eure Kinder vor dem Schilderwahn, akute Ansteckungsgefahr!!!


Es stellt sich heraus, nicht nur die mässige Beschilderung ist Schuld, nein auch der, die, das schöne Tuppes der, die, das, die Schilder umgesteckt hat.
Unser Opfer, der arme Veranstalter schaltet auf mea culpa und in den Canossa Modus.
In diesem Akt blanker Eskalation versuchen Rafael und ich es nochmal und hetzen nochmal los, wir leiden immer noch an Schilderwahn.
Wir treffen auf Marco und drei anderer Fahrer, Schauze voll, hätte, hätte, Fahrradkette.
Schon wieder die Glessener Höhe hoch, durch die Horden von Sonntagsspaziergängern und Senioren auf Ebikes.
Oben auf der Kuppe finden wir das Hauptfeld, toll.
Wir hängen uns dran und eskalieren das Feld bis wir Frank und Marcus treffen, die von einem Defekt aufgehalten wurden.





Nicht das es für uns noch was zu gewinnen gäbe, aber uns läuft vor lauter Schilderwahn der Sabber aus den Mundwinkeln.
Wir können nicht anders, wir müssen unseren Frust mit Erschöpfung bekämpfen, und wir nehmen die zwei in Schlepp und pflügen durch das Feld.





Wir pumpen weiter zu viert, bis die Pumpen rauchen, dann sind Rafael und ich wieder allein und rollen das Feld auf, wir sabbern immer noch.
Nach 12 km das Ziel, diesmal mit einem 30ziger Schnitt.
Und nun, beginnende Eskalation wegen des hätte, wäre, wenn Rennen in Büchel, um sich statt dessen dieses Renndesasters anzutun.
Und dann noch die Geschichten am Rande, ein Förster der nicht weiß das ein Rennen durch seinen Wald läuft, angepisste Passanten, Zuschauer die nicht wissen wohin zum gucken und eine Ortsbevölkerung die nichts weiß von einem Rennen im Dorf.





Aber aller Anfang ist schwer, der erste Schritt ist getan.
Jedoch gibt es viel zu tun, um aus dieser Veranstaltung etwas zu machen.
Das wäre schön für den Kölner Raum.

Eine bodenlose Frechheit sind allerdings die Sabotageversuche, an der Streckenausschilderung, die dummerweise auch noch die in Führung liegenden Fahrer erwischt hat, sowohl der ersten wie auch der zweiten Starterwelle.
Diesen .............. und.............. würde ich gerne............... und dann noch mal..................
Die anderen wollen das auch.



So ein Desaster stört die polyamouröse Beziehung zu meinen Rennen.
Schnell wird beschlossen den Tag zu verlustigen und die gute Laune aufrecht zu erhalten.
Und ich weiß es, es wird uns gelingen.
So is dat nix mit Sieg, die Eskalatoren sind Lost in Glessen.

Alles für'n Arsch,
Prost eure Muschi

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